Training to Improve Child Abuse and Neglect Diagnostic and Administrative Coding (TICANDAC)
Kurzbeschreibung
Fachkräfte in Krankenhäusern versäumen es häufig, Kindesmisshandlung und -vernachlässigung zuverlässig zu erfassen, obwohl diese Daten unerlässlich sind, um festzustellen, ob gefährdete Kinder in allen Regionen gleichermaßen erkannt werden und ob sie unabhängig von Geschlecht oder ethnischem Hintergrund angemessen geschützt sind.
Krankenhausdaten sind besonders wichtig, um Informationen über Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu erhalten, die nicht von Schulen überwacht werden. Um Herausforderungen innerhalb des Kodierungsprozesses zu identifizieren, werden Kinderärzt*innen, Kinderchirurg*innen, Notfallmediziner*innen und medizinische Dokumentar*innen in Deutschland (n= 8-15) und Schweden (8-20) befragt. Darüber hinaus wird in Schweden eine Fokusgruppe mit Kindern (n=8-10) durchgeführt.
Das TICANDAC-Projekt, eine deutsch-schwedische Zusammenarbeit, soll zur Prävention aller Formen von Gewalt gegen Kinder beitragen, indem es die nationale Datenerhebung unterstützt und verbessert.
Erreicht werden soll dieses Ziel durch folgende Arbeitsschritte:
1) systematische Charakterisierung der Hindernisse für die Erfassung von Kindesmisshandlung in Krankenhäusern
2) die Entwicklung, Vorerprobung und Erprobung eines gezielten E-Trainings für Klinikpersonal vor Ort zur Kodierung mit der bevorstehenden Revision der ICD-11, einschließlich des Aufbaus von Kapazitäten in den Bereichen Datenerhebungsstrategien, Fallmanagement, Datenanalyse und -verwendung
3) Evaluierung der Auswirkungen
4) Sensibilisierungsmaßnahmen und Aktivitäten zum gegenseitigen Lernen
5) Verbreitung von E-Training, Tools und anderen Ergebnissen über digitale Koordinationsplattformen
Die Berücksichtigung von Geschlecht, Kinderrechten, Kinderbeteiligung, Stakeholder-Verbindungen und nachhaltiger Entwicklung ist in die Konzeption, Umsetzung, Überwachung, Bewertung und Kommunikation von TICANDAC integriert.
Als langfristige Wirkung des Projekts wird eine verbesserte, systematischere und zuverlässigere Kodierung von Krankenhausdaten über Kindesmisshandlung und -vernachlässigung nach ICD-11; mit einem evidenzbasierten E-Training-Konzept angestrebt, das großflächig verbreitet wird.
Projektverantwortliche(r):
Teilstudie Deutschland: Prof. Dr. Andreas Jud; Prof. Dr. Miriam Rassenhofer; Dr. Ulrike Hoffmann
Teilstudie Schweden: Laura Korhonen, PhD, MD; Gabriel Otterman, MD, MPH, PhD
Projektmitarbeitende:
Teilstudie Deutschland: Walter, Teresa; Sterz, Verena
Projektlaufzeit:
03/2023-02/2025
Förderer:
Europäische Kommission
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